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Reflection & Review

Was ich im Käselabyrinth gelernt habe

By 2025-01-05No Comments

Wie ich zum Buch fand

‘Who moved my Cheese?’ ist ein Buch, dass mir vor einigen Jahren von einem älteren Arbeitskollegen um die 50 empfohlen wurde und lange auf meiner To-Read-Liste wartete. Ich hatte es tatsächlich auch schon vor einer Weile gekauft und nun, wo ich diesen Herbst in den Urlaub ging und ich versuche meine Goodreads Reading Challenge zu schaffen, schien der richtige Moment gekommen zu sein. Der Fakt, dass es ein sehr dünnes Buch mit nur 96 Seiten ist, half auch.

Die Parabel von den zwei Mäusen und den zwei Zwergmenschen im Labyrinth scheint eine Geschichte zu sein, die in erster Linie durch Mund-zu-Mund-Propaganda Anklang fand. Der Autor Spencer Johnson hätte, wie er im Buch beschreibt, diese Parabel wahrscheinlich nie niedergeschrieben, hätte sie nicht bereits durch mündliche Überlieferung so viele begeistert. In diesem Sinne, finde ich es schön, dass auch ich so von diesem Buch erfuhr.

Für meinen Kollegen schien dieses Buch nämlich einen guten Teil zu seiner Lebensphilosophie und seinem Weltbild beigetragen zu haben, weshalb es mir wahrscheinlich über all die Jahre so gut in Erinnerung blieb.

Wie du das Buch lesen solltest

Ich habe bei dem Buch das gleiche Problem, das ich auch schon bei ‘7 Habits Of Highly Effective People’ und ‘How To Win Friends And Influence People’ hatte:

Der Inhalt ist gut, aber das drum rum ist ein Turnoff.

Ich muss nicht auf der Buchrückseite und im Vorwort von zwölf verschiedenen Menschen hören, wie toll dieses Buch ist. Ihr müsst es mich einfach lesen lassen! Dieser kultgleiche Hype für ein Buch – im Buch selber(!) – gibt mir immer den Vibe als würde es sich um eine Sekte handeln und ist ein grosser Turnoff.

Darum liebe Autoren: Lasst doch einfach euren Inhalt für sich selbst sprechen. Und liebe Leser: Überspringt die Selbstbeweihräucherung des Buches und beginnt gleich beim Inhalt. D.h. in dem Fall, beginnt beim Kapitel ‘The Story of Who Moved My Cheese?’. Das Kapitel ‘The Story Behind the Story’ kann man sich zwar auch geben, liest aber auch gut zum Schluss.

Um was geht es?

Das kann ich relativ kurz zusammenfassen:

Es geht um Veränderung und wie wir damit umgehen.

Dazu zeichnet der Autor das Bild von vier Typen, die unterschiedlich auf Veränderung reagieren.

Wir haben die zwei Mäuse…

  • Sniff, die Veränderung erschnüffelt (to sniff) und erwartet, und …
  • Maus Scurry, die zusammen mit Sniff davon huscht (to scurry), sobald es keinen Käse mehr hat.

Dann gibt es die zwei Zwergmenschen…

  • Hem, der sich einsäumt (oder hemmt; to hem) bei Veränderung und
  • Haw, der zögert bei Veränderung (to haw = herumdrucksen), aber sich schlussendlich doch traut.

Was wahrscheinlich für viele und so auch für mich, überraschend kam, war, dass es auch ein Buch ist über die Führung von Personen. Das zeigt sich vor allem im letzten Teil des Buches, wo nach der Erzählung der Parabel in der Gruppe über die Interpretation der Geschichte gesprochen wird.
Als Person in einer Führungsposition geht es nämlich genau darum zu erkennen, welcher von diesen vier Typen ist die Person vor mir und wie kann ich sie motivieren?

Was nehme ich mit?

Die Quintessenz, die ich aus dem Buch mitnehme ist:

Life is a Maze and you should learn to navigate it.

Und:

Cheese will be moved.

Das Buch hat, finde ich, eine sehr stoische Message:

Fokussiere dich auf das, was du kontrollieren kannst.

Und:

Wir leiden meist mehr im Gedanken als in Realität.

Schlussendlich denke ich, besticht das Buch durch seine einfache Sprache. Diese Sprache gibt sie die es dem Leser mit, um so über ein universelles Problem – Umgang mit Veränderung – sprechen und denken zu können. Ähnlich wie im Buch ‘Die fünf Sprachen der Liebe’ erhalten wir ein Framework in Form von einem Vokabular. Dieses erlaubt uns besser zu denken und besser miteinander über ein Thema reden zu können.

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