Neulich sagte ein Bekannter zu mir: “Dieser Bryan Johnson ist mir einer zu viel. Der Typ will ewig leben und macht dabei alles andere als zu leben.”
Nun, ich verstehe, dass nicht jeder wie Bryan Johnson leben will. Er schluckt pro Tag über 100 Pillen und hat in den vergangen Jahren so viel Messungen an sich durchführen lassen, dass er dafür einen Guinness-World-Rekord erhielt. Doch keiner hat gesagt, dass du so leben musst wie Bryan.
Interessanterweise kommen solche Aussagen oft von Menschen, die selbst in einem klassischen 9-5-Job feststecken und in ihrem Leben wenig vorzuweisen haben. Fast so, als würde das konsequente Verfolgen eigener Ziele dazu führen, dass sie ihr Leben nicht mehr leben.
Währenddessen hat Bryan seine Millionen gescheffelt und investiert diese in etwas, das er aus tiefster Überzeugung glaubt.
Man möge von seinem transhumanistischen Kult glauben, was man will. (Ich persönlich stehe der Transhumanismus-Bewegung sehr skeptisch gegenüber.) Doch Bryan bewirkt und lebt in meinen Augen sehr viel mehr als die meisten von uns.
Ich bin der Überzeugung, dass du dein Leben nicht automatisch weniger geniesst oder “lebst”, nur weil du deine hedonistische Tendenzen etwas zügelst. Im Gegenteil – wenn du deine Energie stattdessen in etwas steckst, von dem du glaubst, dass es dein und das Leben anderer zum Besseren wendet, wirst du darin sehr viel mehr Erfüllung finden.
Solange du deiner Berufung nicht nachgehst, hast du in meinen Augen nicht andere zu kritisieren, die es tun.
