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What I've Learned

Die drei Meta-Skills für Personal Finance

By 2024-02-19March 12th, 20242 Comments

Intro

Über die letzten drei Jahre habe ich mich in meiner Freizeit intensiver mit dem Thema Personal Finance auseinandergesetzt. Ich habe recherchiert und mir angehört, was diverse Finfluencer (wie man sie so schön nennt) zu sagen haben. Natürlich wird im Internet viel Schrott erzählt, aber es wird eben auch viel Gutes erzählt. Meine persönlichen Learnings über die Grundlagen von Personal Finance fasse ich in drei Beiträgen zusammen – als Zusammenfassung für mich und auch als Inspiration für dich. Dieser Beitrag mit den drei Meta-Skills für Personal Finance bildet den Abschluss meiner Beitragsserie.

Damit komme ich zum Haftungsschluss, den auch alle anderen Finanzgurus im Netz runterlabbern:

Das ist keine Anlageberatung. Recherchiere und bilde dir deine eigene Meinung!

Zwei Finfluencer, auf die ich besonders gehört habe und mir sehr weitergeholfen haben, sind Ramit Sethi und Thomas B. Kovacs aka ‘Sparkojote’. Ramit Sethi hat das Bestseller-Buch ‘I Will Teach You To Be Rich’ geschrieben, dass einem – ähnlich wie meine Beitragserie – eine Schritt für Schritt Anleitung zum finanziellen Erfolg gibt nur sehr viel ausführlicher. Ich kann es sehr empfehlen, wenn auch der Name des Buchs sehr sketchy klingt. Es ist gut. Passt aber auf, was die Unterschiede zu eurem Land sind. Er hat teilwese einen starken USA-Fokus. Der Sparkojote macht tolle YT-Videos und führt auch einen Blog. Er richtet sich dabei vor allem an ein Publikum in der Schweiz oder in anderen deutschsprachigen Ländern.

TL;DR (Zusammenfassung für faule Leser)

(M1) Automation: Automatisiere deine Finanzen (Daueraufträge, Lastschriftverfahren etc.) Stück für Stück, sodass du in ca. einem halben Jahr nicht mehr als 30 Minuten pro Monat für deine Finanzen aufwendest.

(M2) Der S&ME 500: Investiere in dich und deine Fähigkeiten, damit du mehr verdienen kannst.

(M3) Emotionen & Bezug: Berücksichtige bei allem immer deine emotionellen Reaktionen und deine aktuelle Lebenslage.

Die drei Meta-Skills

(M1) Automation

Automatisiere deine Finanzen! Richte Daueraufträge für die Miete, deine Krankenkassenprämie, die Telefonrechnung, deinen Notgroschen (falls er noch nicht voll ist), deine Investionen etc. ein. Auch Geld, dass du für ein neues Auto sparst, kannst du auf ein separates Konto tranfsferieren. Gewisse Banken bieten sogar einen separaten Topf an, wo du für bestimmte Ziele sparen kannst.

Für die Schweizer: Da uns in der Schweiz die Steuern nicht direkt vom Lohn abgezogen werden, muss man sich selbst darum kümmern. Damit meine ich, dass man einen monatlichen Dauerauftrag erstellt, wo du direkt deine Steuern für das aktuelle Jahr einzahlst. Du kannst das mit dem Einzahlungsschein tun, der mit der Steuererklärung mitkommt.
So hast du keine Überraschung am Ende des Jahres und falls du einen 13. Monatslohn hast, kannst du den ganz tatsächlich für etwas nutzen.

(M2) Der S&ME 500

Du hast vielleicht schon mal vom S&P500 gehört. Das ist der Aktienindex der 500 grössten börsennotierten US-Unternehmen. Die Idee vom S&ME 500 ist, dass du nicht Geld in Unternehmen investierst sondern in dich. Ich habe die Idee und diesen Wortwitz 1:1 von Alex Hormozi geklaut. Gerade in deinen jungen Jahren willst du zuerst in bzw. mehr in dich investieren als in irgendwelche ETFs.

An dieser Stelle muss ich auch ganz klar sagen, es gibt diesbezüglich starke konträre Meinungen zwischen den Finfluencern. Alex Hormozi bspw. verfolgt den Ansatz zu Begin wirklich 100% in dich und deine Fähigkeiten zu investieren, bis du viel Cash generieren kannst (sei es mit dem eigenen Unternehmen oder einem Job). Er ist nicht alleine mit dieser Meinungen, aber es gibt eben auch viele Finfluencer die gemässigtere Einstellung haben und raten zumindest einen gewissen Prozentsatz zu investieren.

Tatsache aber ist:

There’s a cap on how much you can save. There’s no cap on how much you can earn.

Alex Hormozi

Und hier würde ich sagen, stimmen die allermeisten Finfluencer wieder überein. Wege finden, dass du mehr verdienen kannst, ist ein zentraler Aspekt um ein Vermögen zu generieren, wird leider aber oft gerne vernachlässigt. Stattdessen wird Frugalismus – also ein Spar-Ethos – gepredigt, der sicherlich ein Teil davon ist, aber sicher nicht der einzige.

Wege mehr Geld zu verdienen:

  1. Lohn verhandeln
  2. Nebenjob suchen
  3. Side-Hustle aufbauen

Für Lohnverhandlungen gibt es ganz viele tolle Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Netz. Eine Anleitung, die ich für gut befand, findest du hier. Mögliche Nebenjobs oder Side-Hustles gibte es zahlreiche. Überleg die für was du alles qualifiziert bist. Oft ist es viel mehr als du dir zu Beginn zutraust. Lass deine Fantasie walten. Du könntest beispielsweise jemanden Nachhilfe geben. Du weiss nicht in was? Du sprichst mindest eine Sprache. Du könntest Sprachlehrer werden auf iTalki. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

(M3) Lebenslage & Emotionen

Zu guter letzt die vielleicht wichtigste Meta-Skill – all dieses Wissen, die Tipps und Tricks helfen dir nur, wenn du auch deine Lebenslage und deine Emotionen berücksichtigst.

Ein Freund aus dem Studium hat mir beispielsweise erzählt, dass er nie in Cryptos investieren würde. “Das Zeug wird 24/7 gehandelt. Ich habe eine handvoll Aktien und das verkrafte ich schon kaum. Wenn ich Cryptos hätte, dann könnte ich nicht mehr schlafen.” Nun, einige mögen vielleicht sagen, jemand mit dieser Einstellung sollte keine Aktien haben und ich stimme zu. Aber gut das er zumindest einsieht, dass er keine Cryptos halten sollte.

Jeder von uns ist geneigt zu gewissen Verhaltensmustern und Reaktionen. Klar, wir können uns als Menschen verändern und anstreben ruhiger und rationaler über Geld zu denken. Ignorieren wir aber nicht, wo wir aktuell stehen.

The first principle is not to fool yourself – and you are the easiest person to fool.

Richard Feynman

Sieh dir meine Personal Finance Beiträge als Landkarte an. Wo du schlussendlich hin willst und wie dort hingelangst, ist deine Angelegenheit.

Ein weiteres gutes Beispiel: Meine Partnerin, die sich gegen die Empfehlung 100% ihrer Altersvorsorge (Säule 3a) in Aktien zu investieren entschied und es bei einem Aktienanteil von 60% belässt. Wieso? Weil sie lieber auf der ganz sicheren Seite ist und gar keinen grossen Profit von ihrer Altersvorsorge erwartet.

Ramit Sethis Podcast, mit dem gleichnamigen Titel wie sein Buch ‘I Will Teach You To Be Rich’,  ist beispiellos und thematisiert Emotionen und Geld unglaublich gut. Im Zentrum steht immer ein Paar, welches Geldprobleme hat und die man versucht zu lösen. Ich kann es sehr empfehlen.

 

Vielen Dank fürs Lesen. Les dich bald!