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What I've Learned

Die vier Prioritäten in Personal Finance

By 2024-01-28March 5th, 2024No Comments

Intro

Über die letzten drei Jahre habe ich mich in meiner Freizeit intensiver mit dem Thema Personal Finance auseinandergesetzt. Ich habe recherchiert und mir angehört, was diverse Finfluencer (wie man sie so schön nennt) zu sagen haben. Natürlich wird im Internet viel Schrott erzählt, aber es wird eben auch viel Gutes erzählt. Meine persönlichen Learnings über die Grundlagen von Personal Finance fasse ich in drei Beiträgen zusammen – als Zusammenfassung für mich und auch als Inspiration für dich. Dieser Beitrag mit den vier Prioriäten in Personal Finance ist der zweite Teil meiner Beitragsserie und bildet den Hauptteil.

Damit komme ich zum Haftungsschluss, den auch alle anderen Finanzgurus im Netz runterlabbern:

Das ist keine Anlageberatung. Recherchiere und bilde dir deine eigene Meinung!

Zwei Finfluencer, auf die ich besonders gehört habe und mir sehr weitergeholfen haben, sind Ramit Sethi und Thomas B. Kovacs aka ‘Sparkojote’. Ramit Sethi hat das Bestseller-Buch ‘I Will Teach You To Be Rich’ geschrieben, dass einem – ähnlich wie meine Beitragserie – eine Schritt für Schritt Anleitung zum finanziellen Erfolg gibt nur sehr viel ausführlicher. Ich kann es sehr empfehlen, wenn auch der Name des Buchs sehr sketchy klingt. Es ist gut. Passt aber auf, was die Unterschiede zu eurem Land sind. Er hat teilwese einen starken USA-Fokus. Der Sparkojote macht tolle YT-Videos und führt auch einen Blog. Er richtet sich dabei vor allem an ein Publikum in der Schweiz oder in anderen deutschsprachigen Ländern.

Anleitung

Für die Prioriäten (P3) und (P4) setze ich sieben Grundkonzepte in Personal Finance voraus, welche ich genauer in diesem Beitrag beschrieben habe. Diese sind der Zinseszinseffekt (K1), die zehn Prozent Durchschnittswachstum pro Jahr (K2) (ohne Inflation), der richtige Umgang mit Kreditkarten (K3), Aktien und Anleihen als Gegenspieler (K4), globale ETFs (K5) , Dollar Cost Averaging (K6) und Diversifikation (K7). Ich schliesse meine Beitragsserie mit drei Meta-Skills ab, von denen ich glaube, dass man sich für die erfolgreiche Umsetzung aller genannten Punkte, aneignen sollte.

TL;DR (Zusammenfassung für faule Leser)

(P1) Der Notgroschen: Spare einen Notgroschen von 3-6 Monaten an, der dich in unerwartet schwierigen Zeiten über Wasser hält.

(P2) Schulden abzahlen: Zahle alle deine Schulden ab; die mit den höchsten Zinsen zuerst.

(P3) Frewillige steuerbevorteiligte Altersvorsge: Transferiere monatlich Geld auf dein Altersvorsorgekonto. Investiere 100% in Aktien in einem globalen ETF (Indexfond). Passe deine Verteilung mit dem Älterwerden auf die risikoärmeren Anleihen oder nimm dein ganz aus Investitionen raus.

(P4) Investieren: Investiere noch mehr Geld in einen globalen ETF.

Die vier Prioriäten

(P1) Der Notgroschen

Es klingt offensichtlich, trotzdem machen es viel zu wenige… Jeder sollte einen Notgroschen haben, der in aller Regel einen 3-6 Monate über Wasser hält. Diese Geldreserve muss einfach zugänglich sein, das heisst man hat das Geld auf einem Bankkonto oder in bar. Das Geld ist nicht auf einem Sparkonto, nicht in Crypto angelegt, nicht in eine Aktie investiert oder einem Freund ausgeliehen.

Diese Geldresere von 3-6 Monaten reicht in aller Regel für die meisten Menschen aus, um sich bspw. einen neuen Job zu suchen, einen neuen Arbeitslaptop zu kaufen, eine neue Wohnung zu suchen oder unerwartete Arztrechnungen zu zahlen.

Für Leute, die selbständig sind oder ein fluktuierendes Einkommen haben, macht es je nach dem Sinn diesen Zeitraum auf bis zu ein Jahr auszudehnen. Wichtig ist aber zu erwähnen, dass davon abzuraten ist Geld für einen längeren Zeitraum zu sparen! Nun fragst du dich vielleicht: “Warum? Geld sparen ist doch immer, was gutes!” Jein… Wie du im Abschnitt (P3) und (P4) sehen wirst, macht es mehr Sinn dein Geld anzulegen. Denn alles Geld, was du auf einem Konto oder in bar rumliegen hast, verliert an Wert durch Inflation.

(P2) Schulden abzahlen

Wie du dir wahrscheinlich vorstellen kannst, solltest du keine Schulden haben. Gerade Schulden mit hohen Zinsen sind äusserst kritisch und sollten zuerst abbezahlt werden. Du solltest unbedingt ausrechnen, wann du eine Schuld abbezahlt hast, bei welchem monatlichen Betrag den du zahlst. Kleine Beträge (USD / CHF / EUR 50-200) können schon einen grossen Unterschied machen.

(P3) Freiwillige steuerbevorteiligte Altersvorsorge ( CH: Säule 3a, USA: Roth IRA/401k)

Wieso thematisieren wir nur die frewillige steuerbevoteiligte Altersvorsorge? Nun, der Grund ist, weil du bei der freiwilligen Altersvorsorge selbst entscheiden kannst, ob du in sie investiert und wenn ja in welche Anlage deine Altersvorsorge gesteckt werden soll. Das macht einen entscheidenden Unterschied!

Wenn du jünger bist, möchtest du in eher risikioreiche Aktien investieren, weil du die Fluktutationen im Markt über deinen langen Anlagehorizont von 40-50 Jahren gut aufnehmen kannst. Mit dem Älterwerden und in Hinblick auf deine Pension solltest du die Umverteilung deiner Altersvorsorge zunehmend in die risikioärmeren Anleihen vornehmen. Oder du ziehst dein Geld ganz aus deinen Investitionen lässt es für die letzten paar Jahre auf deinem Vorsorgekonto sitzen.
Schlimmstensfalls gibt es gibt es nämlich gerade in den letzten Jahren vor deinem Bezug der Altersvorsorge einen Marktcrash und deine Anlagen verlieren an wert. Durch das Umverteilen in risikoärmere Investitionen berücksichtigst du das und sicherst dich ab.

Nun, die Frage: In welche Aktien investierst du. Ziel sollte es sein die durchschnittlichen 10% Marktwachstum (7-8% mit Inflation) rauszuholen. Das macht man am sichersten und am besten in dem man in einen gloablen ETF investiert. So bist du diversifiziert und wenn du das auch noch montalich machst, betreibst du schönes Dollar Cost Averaging.

Es ist sinnvoll jährlich eine gute Summe in dein Vorsorgekonto einzuzahlen. In der Schweiz ist es als Durschnittsverdiener auch gut möglich den Maximalbetrag (CHF 7056 in 2024) in das Vorsorgekonto einzuzahlen. Natürlich muss du deine individuelle finanzielle Lage und dein Einkommen berücksichtigen und evaluieren, was du einzahlen kannst.

Da Ehepaare in der Schweiz unglaublich steuerbenachteiligt sind, kann ich nur empfehlen erst zu heiraten, wenn man auch zusammen jährlich den Maximalbetrag einzahlen kann. Aber das ist wirklich nur meine persönliche Meinung für Paare in der Schweiz. In deinem Land kann es völlig anders aussehen.

(P4) Investieren

Diesen Schritt solltest du nur befolgen, wenn du schon ein gutes Sümmchen in dein Vorsorgekonto einzahlen kannst. Falls du das kannst: Gratulation! Du darfst jetzt noch mehr vom Selben tun ohne Steuerbevorteiligung. Das heisst, du investierst weiterhin monatlich in einen globalen ETF, damit duch noch schneller vom Zinseszinseffekt profitierst. Ja, es klingt und es ist auch langweilig. Statistisch gesehen macht es nämlich keinen Sinn selbst in Einzelaktien zu investieren und zu versuchen den Markt zu schlagen.

However… Wenn du trotzdem am Markt zocken möchtest und/oder aus eigenen Fehler lernen willst, dann mach das – mach das kontrolliert und mit der nötigen Vorsicht! Gleiches gilt auch für Cryptos. Ich persönlich habe (bevor ich mich um die Altersvorsorge gekümmert habe) in Einzelaktien investiert. Allerdings nur in kleinen Summen (CHF 50-100 pro Monat) und ich war gewillt das Geld jeder Zeit zu verlieren.

 

Nebst diesen vier Prioriäten, glaube ich, solltest du dir drei Meta-Skills aneigenen. Mehr dazu hier.

Les dich bald!